Kombipillen
Kombinationspillen gelten als Klassiker unter den Verhütungsmitteln. Sie setzen sich aus dem synthetisch hergestellten Hormon Östrogen (meistens Ethinylestrogen) und dem künstlichen Hormon Gestagen zusammen. Kombipräparate verhindern, dass der Hypothalamus (Abschnitt im Zwischenhirn) das Hormon Gonadotropin produziert. Dieses Hormon löst normalerweise den Eisprung aus. Fehlt dieses Hormon, kann keine Eizelle reifen und der monatliche Eisprung fällt aus. Somit ist eine Schwangerschaft ausgeschlossen.
Einteilung der Kombinationspille nach dem Einnahmerhythmus
Unter den Kombinationspillen wird zwischen Einphasenpillen und Mehrphasenpillen unterschieden. Weiterhin unterscheiden sich die Präparate entsprechend des Zeitraums der Einnahme.
Einnahmerhythmus "21+7"
Dieses Schema ist am weitesten verbreitet. Hierbei nehmen die Anwenderinnen 21 Tage die Pille. Nach dieser Zeit kann eine siebentägige Einnahmepause erfolgen oder die Pille wird in den folgenden sieben Tagen als hormonfreie Placebotablette ohne Wirkstoff eingenommen. In diesen sieben Tagen bekommen die meisten Anwenderinnen ihre Monatsblutung. Ab dem achten Tag beginnt wieder die Einnahme über 21 Tage mit einem neuen Blister.
Einnahmerhythmus "24+4"
Bei diesem Modus nehmen die Anwenderinnen an 24 aufeinanderfolgenden Tagen eine Tablette und anschließend vier Tage lang jeweils eine hormonfreie Placebotablette. Die Pille wird durchgehend ohne Pause eingenommen. Dieser Rhythmus hat den Vorteil, dass der Hormonspiegel von Estradiol und Progesteron nicht so stark schwankt und das Gestagen bis zur erneuten Einnahme hormonhaltiger Tabletten nicht vollständig abgebaut wird. Des Weiteren begünstigt der Rhythmus "24+4" prämenstruelle Symptome und zeigt positive Wirkungen auf die Haut.
Einnahmerhythmus "26+2"
Dieses Schema ähnelt dem vorangegangenen. Hier wird an 26 Tagen ein hormonhaltiges Präparat eingenommen und an den anschließenden zwei Tagen hormonfreie Placebotabletten. Auch hier wird die Pille durchgehend ohne Pause eingenommen.
Wirkung von Kombinationspillen
In erster Linie beruht die Wirkweise von Kombinationspillen auf dem Anteil von Gestagen in der Pille. Um den Eisprung zu verhindern, ist der Gestagenanteil in Kombipräparaten sehr hoch. Gestagen kann zudem:
- den Aufbau der Schleimhaut in der Gebärmutter verändern, wodurch sich keine befruchtete Eizelle einnisten kann
- die Struktur des Schleims im Gebärmutterhals verändern, so dass Spermien nicht in die Gebärmutter eindringen können
- die Beförderung der Eizelle im Eileiter beeinträchtigen. Dadurch wird die mögliche Befruchtung erschwert.
Das Östrogen beeinflusst primär das Heranwachsen der Eizelle. Unabhängig von der Wirkung sorgt das Östrogen für eine regelmäßige Monatsblutung ohne Zwischenblutungen.
Arten von Kombinationspillen
Zu den Kombinationspillen zählen:
- Einphasenpille
- Zweiphasenpille
- Zweistufenpille
- Dreistufenpille
Einphasenpille
Unter Einphasenpillen werden Präparate verstanden, die eine feste Kombination aus den beiden Hormonen Gestagen und Östrogen enthalten. Die Menge der Hormone bleibt über den gesamten Einnahmezeitraum konstant. Somit besitzt die erste eingenommene Pille die gleiche Wirkstoffzusammensetzung wie die Pille am letzten Tag. Dabei entspricht die Zusammensetzung der Hormone dem normalen hormonalen Ablauf im weiblichen Körper.
Sicherheit und Wirkweise der Einphasenpille
Einphasenpräparate werden über einen Zeitraum von 21 Tagen eingenommen. Die in ihnen enthaltenen empfängnisverhütenden Hormone bauen die Schleimhaut in der Gebärmutter auf. In der siebentägigen Einnahmepause wird - durch den Hormonabfall - die aufgebaute Schleimhaut abgestoßen und es kommt zur Monatsblutung.
Einphasenpillen gelten als sehr sicher, da der Pearl-Index bei 0,2 bis 0,5 liegt. Wird die Pille durch die Anwenderin regelmäßig und zur gleichen Zeit eingenommen, kann der Wert sogar auf fast null sinken.
Für wen ist die Einphasenpille geeignet?
- nahezu alle Frauen
- insbesondere junge Frauen
Vor- und Nachteile der Einphasenpille
Der Vorteil von Einphasenpräparaten liegt einfach darin, dass die Anwenderin keine bestimmte Reihenfolge einhalten muss und sich somit Einnahmefehler gänzlich vermeiden lassen.
Der einzige Nachteil ist, dass es bei einigen Frauen durch Anwendungsfehler in den ersten sieben Tagen vor und in den ersten sieben Tagen nach der konventionellen Einnahmepause zu ungewollten Schwangerschaften kam.
Zweistufen- und Zweiphasenpille
Im Gegensatz zu den Einphasenpräparaten enthalten Zweiphasenpillen in den ersten sieben Tagen der Einnahme nur Östrogene. In den verbleibenden 14 Tagen werden Östrogene und Gestagene miteinander kombiniert.
Bei Zweistufenpräparaten enthalten die Pillen über den gesamten Einnahmezeitraum einen gleichbleibenden Östrogenanteil. Der Gestagenanteil steigt in der zweiten Einnahmehälfte.
Sicherheit und Wirkweise von Zweiphasenpräparaten
Durch diese Kombination kann die natürliche Schwankung des Hormonspiegels besser nachempfunden werden. Früher waren Zweiphasenpräparate weit verbreitet, weil davon ausgegangen wurde, dass sie besser verträglich sind und mögliche Nebenwirkungen verringert werden. Heut weiß man, dass dies nicht der Fall ist. Somit spielen Zweiphasenpillen nur eine untergeordnete Rolle.
Die Arten der Pillen in einer Packung sind farblich gekennzeichnet, wodurch Verwechslungen auszuschließen sind. Allerdings müssen Anwenderinnen auf die richtige Reihenfolge der Einnahme achten.
Der Pearl-Index bei Zweiphasen- und Zweistufenpillen liegt im Durchschnitt bei 0,2 bis 0,7. Liegt kein Anwendungsfehler vor, kann der Wert auch hier auf null sinken.
Für wen sind Zweistufen- und Zweiphasenpillen geeignet?
- bei ungleichmäßiger und unregelmäßiger Blutung
- Haarausfall
- übermäßiger Körperbehaarung
Für wen sind Zweistufen- und Zweiphasenpillen nicht geeignet?
Aufgrund der verschiedenen Östrogen- und Gestagenabstufungen nicht für junge Mädchen und Frauen geeignet.
Vorteile
Der größte Vorteil gegenüber Einphasenpillen ist die geringere Störung des Zyklus. Demnach unterscheiden sich Abbruchblutungen kaum noch von Regelblutungen.
Dreistufenpräparate
Mit der Dreiphasenpille lassen sich die natürlichen Hormonschwankungen der Frau noch besser anpassen. Die Einnahme beginnt in den ersten sechs bis zwölf Tagen mit einer niedrigen Dosis aus der Kombination von Östrogenen und Gestagenen. Vom 13. bis zum 18. Tag erhöht sich die Dosis der Kombination. Während der dritten Stufe - zehn Tage - reduziert sich die Östrogen- und Gestagendosis wieder.
Sicherheit und Wirkweise
Bei dieser Kombination nehmen Anwenderinnen in den ersten sechs Tagen jeweils eine Pille mit Östrogen und Gestagen. In der zweiten Phase erhöht sich der Anteil an Östrogen und Gestagen in den Pillen. Dieser Zeitraum umfasst fünf bis sechs Tage. Anschließend folgt die letzte Stufe, in der der Östrogenanteil gesenkt und die Dosis an Gestagenen weiter erhöht wird.
Der Pearl-Index der unterschiedlichen Dreistufenpräparate liegt bei 0,2 bis 0,5.
Vorteile
Dreistufenpräparate machen sich die Vorteile der Einphasen-, Zweistufen- und Zweiphasenpräparate zunutze. Hier sind in drei Phasen die unterschiedlichen Dosierungen von Östrogen und Gestagen an den Hormonspiegel im Menstruationszyklus angepasst.
Nachteile
Die einzelnen Tabletten und somit die Stufen sind farblich gekennzeichnet und müssen streng nach Reihenfolge eingenommen werden.
Für wen ist die Pille geeignet?
Besonders für Frauen mit Zyklusstörungen.
Für wen ist die Pille nicht geeignet?
Nicht geeignet für Teenager.
Wirkstoffkombinationen der Kombinationspille
Alle Kombinationspillen enthalten das künstlich hergestellte Östrogen Ethinylestradiol. Als Kombination variiert nur der Wirkstoff. Nachfolgend die wichtigsten Wirkstoffkombinationen.
Kombinationspillen mit der Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Desogetrel
Ein- oder Mehrphasenpillen mit dieser Wirkstoffkombination können zur Schwangerschaftsverhütung und bei unregelmäßigen sowie ungleichmäßigen Blutungen angewendet werden.
Anwenderinnen erhalten diese Wirkstoffkombination als Einphasenpille, Zweiphasen-, Zweistufen- und Dreistufenpräparat.
Kombinationspillen mit der Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Dienogest
Neben den verhütenden Eigenschaften findet diese Wirkstoffkombination auch bei Frauen Anwendung, die unter einer Überproduktion der Talgdrüsen sowie leichter bis mittelschwerer Akne leiden. Zudem schwächt es den Einfluss männlicher Sexualhormone im weiblichen Körper und reguliert somit starke Körperbehaarung. Als Kombinationspille zählt sie zu den Einphasenpräparaten.
Kombinationspillen mit der Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Norgestimat
Diese Wirkstoffkombination hemmt den Eisprung und verdickt die Gebärmutterschleimhaut. Neben den allgemeinen Nebenwirkungen von Kombinationspillen kann es, ohne Häufigkeitsangabe, zu folgenden Nebenwirkungen kommen:
- Veränderungen der Hornhaut
- prämenstruelles Syndrom
- Sehnerventzündungen
- Herpes gestationis (Autoimmunerkrankung der Haut, die Blasen bildet)
- Nierenfunktionsstörungen
- Darmentzündungen
Hinweis! Ethinylestradiol und Norgestimat beeinflussen den Blutzuckerspiegel, wodurch gegebenenfalls die Dosis für Insulin und Antidiabetika in Tablettenform angepasst werden muss.
Kombinationspillen mit dem Gestagen Norgestimat werden als Einphasenpille oder Dreistufenpille verschrieben.
Kombinationspillen mit der Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Levonorgestrel
Diese Kombinationspräparate werden zur hormonellen Verhütung von Schwangerschaften und zur Normalisierung von Zyklusstörungen eingesetzt. Zu diesen Störungen zählen sowohl zu häufige als auch zu seltene Blutungen. Pillen mit dieser Wirkstoffkombination werden als Einphasen- und Dreistufenpräparate angeboten.
Kombinationspillen mit der Wirkstoffkombination Estradiol + Nomegestrol
Einphasenpräparate mit dieser Wirkstoffkombination schützen vor ungewollter Schwangerschaft und werden auch gerne zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden verschrieben. Die gewünschte Wirkung hängt von der Dosierung der Komponenten ab und wie sie im weiblichen Zyklus verteilt sind.
Kombinationspillen mit der Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Chlormadinon
Die Wirkstoffkombination wird als Einphasenpräparat zur hormonellen Verhütung von Schwangerschaften eingesetzt. Darüber hinaus kann diese Wirkstoffkombination Zyklusstörungen und überschüssige Behaarung regulieren, Akne lindern und zur Behandlung von Haarausfall angewendet werden.
Kombinationspillen mit der Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Norethisteron
Die Kombinationspräparate werden als Einphasen- und Dreistufenpillen zur Verhütung vor ungewollten Schwangerschaften angeboten. Zudem ist es möglich, durch die Einnahme dieser Wirkstoffkombination ungewollte und schmerzhafte Menstruationsbeschwerden zu lindern.
Kombinationspillen mit der Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Drospirenon
Antibabypillen mit dieser Wirkstoffkombination besitzen neben verhütenden Eigenschaften auch die Fähigkeit, Zyklusstörungen zu normalisieren und vermehrten Wassereinlagerungen entgegenzuwirken. Diese Kombipillen werden nur als Einphasenpräparate angeboten.
Warnhinweise Kombinationspillen
Bei der Anwendung von Kombinationspräparaten kann es mitunter zu gesundheitlichen Risiken kommen:
Es besteht eine erhöhte Gefahr für Brustkrebs, Thrombose, Schlaganfall oder Eierstockkarzinom. Selten kommt es auch zu allergischen Reaktionen. Bei einer Verstopfung der Venen und Arterien, unerklärlichem starkem Brustschmerz, plötzlich auftretender Atemnot oder einer allergischen Reaktion sollte die Anwenderin die Pille umgehend absetzen und sich ärztlichen Rat suchen.
Vor- und Nachteile von Kombinationspräparaten
Unter den Kombinationspillen gibt es eine Reihe von praktischen und medizinischen Punkten, die für oder gegen die Einnahme von Kombinationspräparaten sprechen. Ohne Kontraindikationen liegen die Vor- und Nachteile darin:
Vorteile
- Linderung der Menstruationsbeschwerden
- vergleichsweise sehr gute Sicherheit
- einfache und bequeme Anwendung
- Menstruation lässt sich verschieben oder aufheben
- Minderung des prämenstruellen Syndroms
- männlicher Haarwuchs, fettige Haare, Akne und unreine Haut nehmen ab
- Eierstockkrebs und Gebärmutterhalskrebs treten seltener auf
- Eileiterschwangerschaft kommt seltener vor
Nachteile
- Einnahme kann vergessen werden
- Frauen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Veranlagungen dürfen die Kombinationspille nicht nehmen
- anfälliger für Infektionen der Scheide
- Kombinationspillen greifen den Hormonhaushalt der Frau an
- Herz-Kreislauf-Beschwerden und Thrombosen treten häufiger auf
- nach Absetzen kommt es oft zu Zyklus- und Empfängnisproblemen
- in der ersten Zeit eventuelle Gewichtszunahme mitunter eingeschränkte Libido
- bietet keinen ausreichenden Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Nebenwirkungen der Kombinationspillen
Im Folgenden sind mögliche bekannte Nebenwirkungen aufgeführt, die auftreten können, aber nicht müssen. Da jeder Mensch anders auf Medikamente reagiert, können sich die Nebenwirkungen in Häufigkeit und Art unterschiedlich darstellen.
Häufige Nebenwirkungen
- Durchblutungsstörungen
- Spannungsgefühl in der Brust
- Angst, Nervosität
- Benommenheit
- Müdigkeit
- Bluthochdruck, niedriger Blutdruck
- Übelkeit
- depressive Verstimmungen
- Bauchschmerzen, Durchfall
- erhöhte Leberwerte
- verdickte Gebärmutterschleimhaut
- Hitzewallungen
- Vergrößerung der Brüste
- Änderung des Körpergewichts
- Scheidenentzündung, Pilzerkrankungen, Harnwegsinfekte
- Beschwerden bei der Monatsblutung
- Beinkrämpfe
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Haarausfall
Gelegentliche Nebenwirkungen
- Beinschmerzen, Venenschmerzen
- Blähungen, Verstopfung
- Schlaflosigkeit
- Wassereinlagerungen in den Beinen
- Muskelkrämpfe
- Entzündungen der Gefäße und Gefäßverschluss
- Blutarmut
- Hautausschlag, Hautrötungen
- veränderte Blutzucker- und Blutfettwerte
- Knoten in der Brust
- Magenschleimhautentzündungen
- veränderter Scheidenausfluss
Seltene Nebenwirkungen
- allergische Reaktionen
- Sehstörungen
- Depressionen
- Schwerhörigkeit
- Verdauungsbeschwerden, Durchfall
- Herzbeschwerden, beschleunigter Herzschlag
- erhöhter Appetit, Gewichtsverlust
- Gleichgültigkeit, aggressive Reaktionen
- Entzündungen der Eileiter
- Atemwegsinfekte, Asthma
- Nebenhöhlenentzündungen
- Knötchen in der Brust, Brustentzündungen
- Behaarungsmale, männliche Behaarungsmuster
- Gebärmutterschleimhautentzündungen
- Bildung von gutartigen Tumoren in der Gebärmuttermuskulatur
Gegenanzeigen von Kombinationspillen
Im Grunde genommen sind Kombinationspräparate zur hormonellen Verhütung für jede gebärfähige Frau geeignet. Dennoch wird unter gewissen Umständen von der Einnahme abgeraten. Zu diesen Gegenanzeigen zählen:
- Raucherinnen über 35 Jahre
- Bluthochdruck
- erlittene Thromboembolie(n) oder Schlaganfälle
- vorhandene Schwangerschaft
- zyklusabhängige Migräne
- Übergewicht
- fehlende Bewegungsfreiheit
- Lebererkrankungen
- Beinvenenentzündungen
- Krampfadern
- Stoffwechselerkrankungen
Dennoch gibt es auch Frauen, die Kombinationspräparate gar nicht vertragen, da sie unter charakteristischen Regelschmerzen (Bauch- oder Rückenschmerzen, Kopfschmerzen) oder an den typischen östrogenbedingten Begleiterscheinungen (Übelkeit, Brustspannen, Kopfschmerzen) leiden.
Daneben gibt es noch einige Punkte, die die Wirkweise der hormonellen Verhütung gefährden und negativ beeinflussen:
- Patientinnen, die Beruhigungs-, Schmerz- und Herz-Kreislauf-Mittel, Antibiotika, Mittel gegen Epilepsie oder Tuberkulose einnehmen
- andauernder Durchfall
- Erbrechen in den ersten vier Stunden nach der Einnahme
Wechselwirkungen von Kombinationspillen
Die empfängnisverhütende Wirkung von Kombinationspräparaten kann durch die gleichzeitige Anwendung bestimmter Wirkstoffe beeinträchtigt werden. Zu den wichtigsten zählen neben Johanniskraut und Aktivkohle bestimmte:
- Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen (wie Metoclopramid)
- Schlafmittel (wie Barbiturate)
- Antibiotika (wie Penicillin und Tetracyclin)
- Antiepileptika (wie Oxcarbazepin oder Primidon)
- Mittel zur Behandlung von Narkolepsie (Modafinil)
Kosten der Kombinationspillen
Die Kosten verschreibungspflichtiger Verhütungsmittel richten sich nach Packungsgröße, Präparat und Alter der Frau. Generell werden die Kosten bei Frauen unter 18 Jahren vollständig von der gesetzlichen Krankenkasse getragen. Auch die Kosten für Frauen zwischen 18 und 20 Jahren werden von gesetzlichen Krankenkassen übernommen, allerdings wird hier eine Zuzahlung von mindestens fünf und maximal zehn Euro fällig.
Ab dem 20. Lebensjahr müssen alle gesetzlich versicherten Frauen die Kosten der Kombinationspille selbst tragen. Privat versicherte Frauen tragen die Kosten, je nach Alter, selbst. Ausnahme bilden Patientinnen, die verschreibungspflichtige Verhütungsmittel nicht vorrangig als Empfängnisverhütung, sondern aus medizinischen Gründen verschrieben bekommen. In den Fällen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen oftmals die Kosten über das 20. Lebensjahr hinaus.
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